An die gute Vorsaison konnten die Mainzer in der vergangenen Spielzeit nicht anknüpfen. Es war sogar zeitweise spannend, ob die Reise nicht noch tiefer in der Tabelle geht. In den letzten Jahren hat der FSV immer wieder namhafte Abgänge zu verkraften. So sind die „Bruchweg Boys“ (Andre Schürrle, Adam Szalai und Lewis Holtby) mittlerweile allesamt von Bord gegangen. Der viel umworbene Trainer Thomas Tuchel, der zu Beginn seiner Karriere mit seinen sagenumwobenen Matchplänen für Aufsehen sorgte, konnte indes gehalten werden. Er hat, wie so ziemlich jedes Jahr, die Aufgabe eine konkurrenzfähige Truppe zusammenzustellen, welche nicht nur bezahlbar ist, sondern auch charakterlich und qualitativ zusammenpasst. Ob dies auch diese Saison wieder klappt?
Zugänge
Joo-Ho Park (26, FC Basel, 500.000€)
Nach dem Abgang von Teilzeitkraft Radoslav Zabavnik und der Rückkehr von Ex-Nationalspieler Malik Fathi und den durchschnittlichen von Junior Diaz, wurde die linke Position in der Viererkette mit dem Südkoreaner besetzt. Er soll in der kommenden Spielzeit eine der Problempositionen der Mainzer der vergangene Spielzeiten bekleiden. Hoffen wir, dass der FSV endlich einen soliden und zuverlässigen Spieler für diese Position gefunden hat.
Dani Schahin (23, Fortuna Düsseldorf, 1.500.000€)
Kurios, aber der Top-Torschütze der Düsseldorfer fungierte in beinahe der Hälfte seiner 31 Einsätze nur als Joker. Der junge Mittelstürmer hat mit „Neuzugang“ Eric Maxim Choupo-Moting, der aufgrund mehrerer Verletzungen in der letzten Spielzeit fast keine Rolle spielte, aber einen harten Konkurrenten und muss zusehen, dass ihm nicht wieder nur die Joker-Rolle bleibt.
Sebastian Polter (22, VfL Wolfsburg, 750.000€)
Für Sebastian Polter gilt fast das Gleiche, wie für Dani Schahin. Er muss sich reinhängen, um einen Stammplatz zu bekommen. Auch er hat in der letzten Spielzeit gezeigt, dass er weiß, wo das Tor steht, muss seine Leistungsschwankungen aber in den Griff bekommen.
Shinji Okazaki (27, VfB Stuttgart, 1.500.000€)
Den Japaner lotsten die Mainzer vom Konkurrenten aus Stuttgart in die Karnevalsstadt. Auch wenn seine Leistung beim Confed Cup in Brasilien mit der japanischen Nationalmannschaft sehr beachtlich waren und er in einer eher schwachen Mannschaft positiv herausstach, waren seine Leistungen in der Bundesliga viel zu häufig nur Durchschnitt.
Johannes Geis (19, SpVgg Greuther Fürth, 900.000€)
Mit Johannes Geis angelten sich die Mainzer einen der wenigen Lichtblicke der Fürther Mannschaft. Er gehörte allerdings erst viel zu spät der Mannschaft an und konnte so den Negativtrend der Spielvereinigung nicht mehr stoppen. Unvergessen bleibt sein Traumtor im Derby gegen den Club aus Nürnberg.
Julian Koch (22, Borussia Dortmund, 600.000€)
Der alternde Rechtsverteidiger Zdenek Pospech (34) bekommt mit Julian Koch die langersehnte Konkurrenz für seine Position. Julian Koch hat in seiner noch jungen Karriere bereits einiges mitgemacht. Er wurde bereits 2 Jahre an den MSV Duisburg verliehen, da er in Dortmund den Sprung in die Mannschaft nie schaffen konnte. Zudem musste er eine schwere Knieverletzung überstehen. Es ist ihm zu wünschen, dass er in Mainz nun endlich in der Bundesliga ankommt. Für den Fall, dass er dies tut, hat der BVB eine Rückkaufoption im Vertrag fixiert.
Christoph Moritz (23, FC Schalke 04, ablösefrei)
Die einstige Entdeckung von Felix Magath kam nach seiner glorreichen Anfangszeit nicht mehr so richtig zum Zuge. Mit der ablösefreien Verpflichtung haben die Mainzer eine Alternative mehr im defensiven Mittelfeld.
Abgänge
Adam Szalai (25, FC Schalke 04, 8.000.000€)
Für die festgeschirebene Ablöse von 8 Mio. € wechselte der treffsicherste Mainzer (13 Treffer) zum Champions League Qualifikanten ins Ruhrgebiet. Ein Abgang, der die Mainzer schmerzlich getroffen haben dürfte. Zwar konnten mit den Einnahmen einige neue Spieler finanziert werden, jedoch verlieren die Mainzer ihren besten Mann. Ob die neuen Spieler den Verlust Szalais vergessen machen können, bleibt abzuwarten.
Andreas Ivanschitz (29, UD Levante, ablösefrei)
Mit dem Österreicher verlieren die Mainzer ihren Spielmacher. Er war für die genialen Momente im Spiel des FSV zuständig und kam letzte Saison auf 7 Tore und 5 Vorlagen. Seine Ideen und sein Spielwitz werden den 05ern sicherlich fehlen. Da er seinen Vertrag nicht vorzeitig verlängern wollte, geht der FSV bei dem Transfer dummerweise leer aus.
Anthony Ujah (22, 1.FC Köln, 2.000.000€)
Ein nettes Sümmchen haben die Mainzer für den nigerianischen Nationalspieler erhalten. Er hat seinen Wechsel in die Domstadt selbst forciert, sodass dem FSV nicht viel übrig blieb, als dem Wunsch des Spielers zu entsprechen. In der 2.Bundesliga hat Ujah bereits gezeigt, wozu er fähig ist und wäre unserer Meinung nach auch für die 1.Bundesliga eine top Verstärkung gewesen.
Marcel Risse (23, 1.FC Köln, 700.000€)
Mit Marcel Risse wechselt ebenfalls ein junger Spieler von einer in die andere Karnevalsstadt. Risse hatte bei den Mainzern einige furiose Auftritte, wurde allerdings immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Nun nimmt er einen neuen Anlauf bei dem Aufstiegsaspiranten aus Köln.
Jan Kirchhoff (22, FC Bayern München, ablösefrei)
Der Wechsel von Jan Kirchhoff zum Rekordmeister stand frühzeitig fest. Mit ihm verlieren die Mainzer einen überaus talentierten Spieler, welcher bereits in der U21 gezeigt hat, wozu er fähig ist. Ob er bei den Bayern in der kommenden Saison jedoch eine Rolle spielen kann, bleibt abzuwarten.
Planungen
Die Personalplanungen dürften abgeschlossen sein. Lediglich über einen Wechsel von Malik Fathi, den die Mainzer wohl gerne loswerden würden, wird noch spekuliert.
Prognose
Wir glauben, dass die Mainzer einen starken Kader zusammengestellt haben. Sie werden aber wohl auch von anderen schwächeren Teams profitieren können und so im gesicherten Mittelfeld landen.
Unser Tipp: Platz 10.
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