Das Dressurreiten gehört zum Pferdesport und stellt neben den Kategorien Springen und Vielseitigkeit eine olympische Disziplin dar. Als Besonderheit im Reitsport treten Frauen und Männer gemeinsam an.
Unter der Dressur im Allgemeinen versteht man die Aus- und Weiterbildung eines Pferdes. Dabei sollen seine natürlichen Bewegungsabläufe gefördert und dahingehend sensibilisiert werden, bereits bei minimalen Signalen seitens des Reiters gewünschte Lektionen auszuführen. In diesem Zusammenhang wird auch von dem „rittigen Pferd“ gesprochen. Der Ausbildung liegt die so genannte „Ausbildungsskala“ zugrunde, welche die zu beachtenden Richtlinien, sowie die Ziele und Grundsätze der Dressur vorgibt. Sie beginnt mit dem Anreiten des jungen Tieres. Der Reiter bemüht sich, dass das Pferd unter seinem Gewicht im Gleichgewicht schreitet. Den Schluss der Ausbildungsskala bildet das Abprüfen aller bekannten Dressurlektionen. Dabei werden in Deutschland folgende Schwierigkeitsstufen unterschieden: E – Einsteiger, A – Anfänger, L – Leicht, M – Mittelschwer, S – Schwer. In Österreich kommt noch die Übergangsklasse LM hinzu. Ein gutes Reitpferd sollte mindestens der Kategorie
A-Dressur entsprechen.
Seit 1912 wird Dressurreiten auch zu den olympischen Disziplinen gezählt. Anfangs traten die ausschließlich männlichen Reiter jedoch nur in der Einzelwertung an, 1928 wurde dann auch die Mannschaftswertung olympisch. Mit den Olympischen Spielen 1952 wurde erstmals auch Frauen erlaubt, im Dressurreiten an den Start zu gehen. Seitdem treten sowohl weibliche, als auch männliche Sportler zusammen an. In der Dressur werden die Klassen Grand Prix, Grand Prix Special und Grand Prix Kür unterschieden. Bei der Mannschaftswertung werden die Ergebnisse der drei besten Reiter jeder Mannschaft im Grand Prix zusammengerechnet. Die Einzelwertung erfolgt durch Summierung der Ergebnisse der drei Teilprüfungen jedes Sportlers. Die Kür zur Musik ist dabei sicherlich die beliebteste Kategorie.
Darüber hinaus wurde die Sportart im Jahre 1996 ebenfalls eine Disziplin bei den Paralympics, den Olympischen Spielen für Sportler mit einer Behinderung. Dennoch war in Deutschland bis vor einigen Jahren das öffentliche Interesse am Dressurreiten eher gering. Erst durch die mediale Bekanntmachung des Hengstes Tortilas, welcher häufig von der Presse als „Wunderpferd“ oder „Jahrhunderthengst“ bezeichnet wird, erfreut sich der Sport immer größerer Beliebtheit, auch weit über das Fachpublikum hinaus.