Kettig gegen Burgaltendorf

Bezirksliga-Romantik in Essen | Zu Besuch beim FC Kettwig 08

Am heutigen Sonntag bin ich nach Kettwig gefahren, um mir ein Bezirksliga-Spiel anzusehen. Die Atmosphäre vor dem Spiel war sehr gesellig, man unterhielt sich über das Phantomtor aus dem Spiel TSG 1899 Hoffenheim und Bayer ß4 Leverkusen und suchte sich einen Platz am Spielfeldrand. Die Mannschaften kamen auf das Feld und das Spiel begann, Im Amateur-Fußball wird auf den Fußballplätzen immer geschrien, was wirklich interessant ist als Spielbeobachter. Neben lauten Motivations-Versuchen innerhalb der Mannschaft geht es nach einem Spiel eher ruppig zu. Auch wenn oft viel Lärm um Nichts gemacht wurde. Der Schiedsrichter hatte das Gezanke ganz gut um Griff und ich glaube bei manchen Wortgefechten wäre in der Bundesliga längst einer vom Platz geflogen.

Kurze Spielzusammenfassung FC Kettwig gegen SV Burgaltendorf

Die Spielweise beider Mannschaften, die beide mit Spielern mit Landesliga-Erfahrung in den Reihen hat, wirkte sehr unruhig. Viele lange hohe Bälle, vergebliche Kopfballduelle und Rumgetrete um die zweiten Bälle ließen lange kaum Spielfluss zu. Irgendwann ging der SV Burgaltendorf nach einem schönen Spielzug mit 0:1 in Führung. Wenig später glich der FC Kettwig noch in der ersten Halbzeit aus. In der Pause regnete es ein wenig, aber die vielen Besucher harrten aus.

Beim Tor der Gäste aus Burgaltendorf fiel mir, durch die Lautstärke erst auf, dass wirklich viele Fans der Gäste auch auf dem Platz waren. Alles friedlich und harmonisch, trotz einiger zweifelhaften Schiedsrichter-Entscheidungen auf beiden Seiten. In der zweiten Halbzeit ging der FC Kettwig durch einen Hammer-Schuss aus gut 20 Metern mit 2:1 in Führung und hielt das Ergebnis bis zum Schlusspfiff. Am Ende drückte Burgaltendorf und hatte noch einige Gelegenheiten, wobei auch Kettwig ein paar Großchancen liegen ließ.

Meine Fragen an den Amateur-Fußball und Bezirksliga

Fc Kettwig 08
Der junge Fußballverein aus dem Essener Süden.

Ich habe mich während des Spiels gefragt ob die Unruhe im Spielaufbau ein allgemeines Problem des Könnens, eine Taktik des Trainers oder in Verbindung mit Konzentration und Spielverständnis ist. Ich selbst habe leider nie in einem Verein gespielt und auch noch nie unter einem echte Trainer ein Spiel gemacht, doch schaue mir Fußballspiele immer sehr analytisch an, weil ich das Spiel und die Spielweise verstehen will. Manche werden lachen, aber auch die Fußball-Simulationen auf PC und Konsole schulen das Verständnis und nicht selten erlebe ich Vereinsfußballer, die ganz anders an der Konsole spielen als der geübte Zocker. Daher stelle ich mir die Frage ob ein ruhiger Spielaufbau, gerade am Anfang des Spiels nach eigenem Anstoß nicht auch auf Amateuer-Ebene machbar ist. Kluge und sichere Pässe, langsamer Raumgewinn und dann die entscheidende Lücke suchen und finden. Oft schrie ein Zuschauer „Fuß auf den Ball.“ und so sah ich es auch. Mal mit dem Ball stoppen, den Kopf nach oben und nach Räumen suchen. Stattdessen rannte jeder mit dem Ball so lange nach vorne, bis es einen Freistoß oder eine Ecke gab. Nur bei Überzahl-Situationen und Kontern wurde mal ein überlegter Ball gespielt. Ich kann es nicht besser auf dem Platz, aber glaube mit ein wenig Spiel-Intelligenz kann gerade in der Bezirksliga eine Mannschaft gut punkten. Ich klinge wie ein Stammtisch-Trainer, doch stelle die Frage ganz öffentlich und freue mich in den Kommentaren einige Meinungen zu lesen.

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