Mit einer faustdicken Überraschung wartete Jogi Löw, bei der Bekanntgabe des DFB-Kaders für das Test-Länderspiel gegen Chile in Stuttgart am heutigen Mittwoch, den 05.03.2014, auf. Neben den Newcomern Pierre-Michel Lasogga vom Hamburger SV (welcher bereits verletzt abgereist ist), Matthias Ginter vom SC Freiburg und André Hahn vom FC Augsburg, nominierte der Bundestrainer den 21-jähirgen Shkodran Mustafi von Sampdoria Genua. Der junge Bad Hersfelder dürfte wohl nur den Serie A- und U21-Nationalmannschafts-Experten ein Begriff gewesen sein. Viele werden hingegen noch nichts von ihm gehört haben. Dabei kam der 1,84m große Innenverteidiger in dieser Spielzeit bereits 22 mal zum Einsatz und stand sogar 21 mal in der Startelf bei dem derzeit 12.-Platzierten der italienischen Liga. SportBeiUns stellt den jungen Nachwuchsmann vor.
Der Werdegang des Shkodran Mustafi
Die Karriere des gelernten Stürmers begann beim Hamburger Sport-Verein. Bereits dort wurde er vom Stürmer zum defensiven Mittelfeldspieler und später zum Innenverteidiger umgeschult. Seit der U16 durchlief er sämtliche deutsche Junioren Nationalmannschaften und hat es mit der jetzigen Nominierung in den Kader der A-Nationalmannschaft geschafft. Von 2006-2009 spielte Mustafi in der Jugendmannschaft bzw. in der U17 des Hamburger SV, ehe er ablösefrei zum Nachwuchsteam (U21) des englischen Premier League-Clubs FC Everton wechselte. Dort konnte er sich jedoch nicht richtig durchsetzen und wechselte 2012 (erneut) ablösefrei zu Sampdoria Genua, wo er sich zum Stammspieler gemausert hat. Sein aktueller Marktwert beträgt 2.000.000€, Tendenz stark steigend.
Perspektiven und WM-Chancen
Ähnlich wie die Nationalspieler Jerome Boateng (FC Bayern München), Heiko Westermann (HSV) oder Benedikt Höwedes (FC Schlake 04) kann Mustafi in der Viererkette auch den Part des rechten Verteidigers übernehmen. Eigentlich die angestammte Position des Nationalmannschaftskapitäns Philip Lahm. Die Anzeichen verdichten sich jedoch, dass dieser wohl, wie im Verein, auf der Position des 6ers im zentralen defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen wird. Mit Kevin Großkreutz von Borussia Dortmund steht somit, neben Lahm, nur ein (halbwegs) gelernter Rechtsverteidiger im Kader der Nationalelf. Mit Sichereheit auch ein Hintergedanke des Bundestrainers bei der Nominierung des polyvalenten Mustafis.
Ob der junge Innenverteidiger ein Chance auf ein WM-Ticket hat, wird sich zeigen. Immerhin steht mit Mats Hummels (Borussia Dortmund) ein bis vor kurzem noch verletzter Innenverteidiger wieder in den Startlöchern und mit Matthias Ginter ein ebenfalls junger und talentierter Neuling für die Innenverteidiger (oder auch das zentrale defensive Mittelfeld) mit im Kader.