SportBeiUns war Freitag im Ruhrstadion beim Spiel des VfL Bochum gegen den FC St. Pauli. Es sollte ein denkwürdiges Spiel werden, welches von den über 26.000 Stadionbesuchern euphorisch gefeiert wurde. Zuletzt haben wir eine solche Stimmung im Relegationsspiel gegen Gladbach erleben dürfen. Vor beinahe ausverkauften Rängen erlebten wir ein munteres Spiel. Torchancen auf beiden Seiten, leidenschaftlich kämpfende Bochumer und endlich einmal Glück im Abschluss. Dazu ein glänzend aufgelegter Andreas Luthe, der jede noch so große Torchance zu vereiteln vermochte. Kurz und knapp: „So was hat man lange nicht gesehen!“
Mit Peter Neururer ist eine Welle des Aufschwungs durch die Bochumer Mannschaft und ihre Anhänger gegangen. Euphorie und Zuversicht, wohin man nur schaut. Kaum zu glauben eigentlich, nach dem spielerischen und kämpferischen Offenbarungseid gegen Erzgebirge Aue vor 14 Tagen. Auch wenn man der Person Neururer kritisch gegenüber stehen mag, so muss man sich doch eingestehen, dass er etwas gemacht hat, etwas bewirkt haben muss. Auch ein „Zauberer“ vermag aus dem vorhandenen Spielermaterial sicherlich keine Top-Mannschaft zu formen, jedoch kämpfen kann jeder. Oder sollte es zumindest. Die Forderung Neururers „Gas geben, bis die Dichtung platzt“ wurde am Freitag von jedem einzelnen Spieler umgesetzt. Und genau das ist es, was die Leute in Bochum sehen wollen. Einsatz bis zur letzten Minute. Für Schönspielerei sind andere Mannschaften zuständig.
Der Einsatz der Mannschaft sollte nicht nur mit dem 3:0 belohnt werden. Nach Abpfiff verließ kaum ein Bochumer das Stadion. Eigentlich geblieben um den Trainer zum Tanz zu bitten, wurden die auslaufenden Spieler frenetisch gefeiert. Von den Tanzeinlagen „Peter des Großen“ kann man halten, was man will. Wir erinnern uns an den Ausspruch eines Fans, beim Verlassen des Stadions, in erfolgreicheren Zeiten: „Da tanzt der dümmste Trainer vor der dümmsten Kurve!“
Wir finden, dass sich ein Trainer zwar vor seine Mannschaft stellen muss, sich aber niemals in den Vordergrund stellen (oder tanzen) sollte. Die Euphorie hat Neururer jedoch nach Bochum zurückgebracht. Dies schlägt sich vor Allem in den Zuschauerzahlen nieder. So rechnet man in Bochum beim nächsten Heimspiel gegen den 1.FC Köln wieder mit einem vollen Haus.
Auch ich war im Stadion und wurde Zeuge dieses unbeschreiblichen Abends. 2 Wochen zuvor gegen Aue herrschte eine Friedhofsstimmung, wie sie für Bochum nicht üblich ist und am Freitagabend Partystimmung, wie wir es gewohnt sind.
Peter Neururer macht die Tage alles richtig. Er wirkt motiviert , er wirkt motivierend und reißt den gesamten Verein mit sich , ohne den Fokus auf sich zu ziehen.
Auch wenn viele Zuschauer den Peter am Freitag gerne hätten tanzen sehen war seine Verweigerung die Richtige. Nach dem Klassenerhalt darf gefeiert werden, doch bis dahin zählt nur eines: Wir bleiben Drin !