Es läuft nicht rund beim BVB. Die Borussia kommt in der Bundesliga einfach nicht in Schwung und die Ratlosigkeit macht sich breit. Besonders Trainer Jürgen Klopp suchte sich in den letzten Wochen nach Erklärungen für die Negativ-Serie. Der proklamierte Neustart in der Liga wurde am Wochenende gegen Köln in den Sand gesetzt. Der „Rest der Saison“ sollte mit einem Sieg eingeläutet werden. Was bleibt sind magere 7 Punkte aus 8 Spielen. Zu wenig für die Ansprüche des Vereins. Zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison beläuft sich der Rückstand auf die Bayern bereits auf 13 Punkte. Platz 3, welcher als Minimalziel gelten dürfte, ist bereits 7 Punkte entfernt. Die Ära des Jürgen Klopp steht zum ersten Mal auf dem Prüfstand.
Hat sich das System Kloppo abgenutzt?
Obwohl größtenteils das gleiche Personal auf dem Rasen zu finden ist, scheint sich irgendwas verändert zu haben. Die aggressive Spielweise, die gepaart mit schönem Fußball jahrelang zu begeistern wusste, scheint nicht mehr in vollem Maße umgesetzt zu werden. Die Gegner haben sich zunehmend auf die Spielweise eingestellt, obwohl es auch bei den Dortmundern selbst an allen Ecken und Enden hapert. Haarsträubende Fehler in der Defensive und eine mangelnde Durchschlagskraft im Angriff lassen sich derzeit immer wieder beobachten. Defensiv-Stütze und Neu-Kapitän Mats Hummels scheint derzeit komplett außer Form zu sein. Die Leistungen der beiden neuen Stürmer Ramos und Immobile schwanken extrem. Diese Punkte, die Dortmund so erfolgreich und attraktiv spielen ließen, sind derzeit die größten Baustellen.
Gründe für die BVB-Krise
Die Schwäche-Phase hat sich mittlerweile zu einer echten Krise ausgeweitet. Doch wo liegen die Gründe für die BVB-Krise? Natürlich kann man die Verletzten-Misere als einen Grund anführen, aber taugt sie wirklich als Ausrede? Wiegt der Weltmeister-Hangover vielleicht schwerer als gedacht? Schaut man sich die Aufstellung des Spiels gegen den 1. FC Köln vom vergangenen Samstag an, so stellt man fest, dass bis auf Rückkehrer Shinji Kagawa und Neuzugang Ciro Immobile, nur 2 Spieler in der Startelf standen, die letzte Saison noch nicht zusammen gespielt haben. Über genügend Qualität verfügt die Mannschaft ohne jede Frage, nur können viele der Akteure ihr Potential derzeit nicht abrufen. Der Weggang von Robert Lewandowski lastet vielleicht doch zu sehr auf der Mannschaft. Einen Weltklasse-Spieler zu verlieren tut immer weh, doch der BVB hat es trotz millionenschwerer Investitionen scheinbar nicht geschafft, den immensen Verlust zu kompensieren. Was einen in der derzeitigen Situation jedoch stutzig werden lässt, sind die unterschiedlichen Gesichter, welche die Borussia in der Liga und in der Champions League zeigt. Während in der Bundesliga Tristesse herrscht, so werden in der Champions League wahre Feuerwerke abgebrannt. Vielleicht ist es für manche Spieler schwierig, sich für den Liga-Alltag zu motivieren.
Wie geht es weiter?
In einem Interview betonte Jürgen Klopp, dass er nicht das Gefühl hätte, dass die Krise mit seiner Person in einem Zusammenhang stünde. Sollte er das Gefühl haben, so würde er selbst die Konsequenzen ziehen. Doch wie ist dem BVB in der jetzigen Situation zu helfen? Ein Trainerwechsel? – Schwer vorstellbar! Personalwechsel? – Derzeit nicht möglich! Was als Lösungsansätze bleiben, sind die Verletzten und Rückkehrer schnellstmöglich fit zu machen und die Gier, den Hunger wieder zu wecken. Etwas abgedroschen, aber der einfachste Weg für Borussia Dortmund aus der Krise sind Siege.