Die Bürgerschaftswahlen 2015 am vergangenen Wochenende bestätigten den Hamburger Oberbürgermeister Olaf Scholz in seinem Amt, auch wenn die SPD knapp an der Verteidigung der absoluten Mehrheit vorbeischrammte. Olaf Scholz möchte unbedingt die Olympischen Sommerspiele nach Hamburg holen. Mit den Grünen steht der mögliche Koalitionspartner dem Vorhaben Olympia 2024 jedoch ein wenig kritisch gegenüber. Sowieso muss sich Hamburg in einer ersten Ausscheidungsrunde gegen eine andere deutsche Stadt durchsetzen, bevor es in die Endrunde der Olympiabewerbung geht.
Hamburg ist Feuer und Flamme für Olympia
Bereits vor den Wahlen kündigte der OB der Hansestadt bereits an, dass er sich unbedingt für die Olympischen Spiele 2024 bewerben möchte. Die Bürger unterstützen dieses Vorhaben zu einem Großteil und sehen in den Spielen eine Möglichkeit für ihre Stadt sich noch attraktiver zu machen und zu präsentieren. Diese Unterstützung aus dem Volk hat ein Mitbewerber um die Olympischen Sommerspiele aus Deutschland nicht – Berlin. Auch wenn der Hauptstadt deutlich bessere Chancen bei der Wahl des deutschen Kandidaten durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eingeräumt werden, soll eine letzte Umfrage Ende Februar die Entscheidung im März final beeinflussen. Am 21. März 2015 soll die Entscheidung fallen, ob sich Deutschland mit Hamburg oder Berlin um Olympia 2024 bewirbt. Hamburg ist jedenfalls bereits jetzt schon Feuer und Flamme für Spiele in Hamburg.
Die Olympischen Spiele – Sorgen der Kritiker
Die größten Sorgen der Kritiker und Gegner, rund um eine Bewerbung und Ausrichtung der Spiele in der Hansestadt, sind die mangelhafte Infrastruktur und die nicht absehbaren Kosten für die Neubau- und Umbaumaßnahmen im kompletten Stadtgebiet. Schon jetzt ist die Hamburger City nämlich schon eine einzige Baustelle und mit der Elbphilharmonie haben die Hamburger ein gutes Beispiel für Fehlplanungen und -investitionen direkt vor ihrer Nase stehen. Ein Millionengrab wie dieses soll es nicht noch einmal geben. Die Berliner können mit dem Flughafen BER ein ähnliches Projekt ihr Eigen nennen. Das Fehlen von konkreten Pläne mit planbaren Kosten, die im Falle einer Entscheidung für Hamburg als Gastgeber, auf die Stadt und ihre Bürger zukommen würden, ist zudem Wasser auf die Mühlen der Kritiker und Gegner. Außerdem ist die Nachhaltigkeit ein großes Problem, welches auf den Gastgeber eines solchen Events zukommt. Was macht man mit den neu gebauten Sportstätten, Unterkünften etc.? Es sind noch einige Fragen auf dem Weg zu Olympia zu klären und auch noch einige Stufen zu nehmen.
Olympia wieder in Deutschland
Nachdem Olympia bereits 1936 in Berlin stattfand, nachdem es 1916 aufgrund des Ersten Weltkrieges ausfiel, bekam München 1972 als letzte deutsche Stadt die Sommerspiele. Über 50 Jahre später wäre es also wieder an der Zeit für Olympia in einer deutschen Stadt. Die Ausrichtung birgt neben gewissen Risiken auch immer eine Chance für eine Gegend, eine Stadt und das ganze Land. Die Olympischen Spiele sind eine prestigeträchtige Angelegenheit, die auch nach Jahrzehnten noch eine große Bedeutung für eine Stadt oder Region haben können. Mit Rio de Janeiro (2016) und Tokio (2020) stehen bereits die nächsten beiden Austragungsorte für die Olympischen Sommerspiele fest. Rio des Janeiro wird 2016 tausende Athleten und Betreuer aus aktuell 56 Nationen sowie noch viel mehr Journalisten und Zuschauer beherbergen und 28 Sportarten mit zahlreichen verschiedenen Disziplinen ein Zuhause geben.