Am Wochenende startete der MSV Duisburg in die Saison mit der Saisoneröffnung. Während des ganzen Tages gab es Programm rund um die Schauinsland-Reisen-Arena, Autogrammstunden mit den Spielern und am Abend ein Spiel gegen den Rivalen aus dem Ruhrgebiet VfL Bochum. Am zweiten Spieltag wird es dieses Spiel im Rahmen der 2. Bundesliga erneut geben, aber dieses Mal geht es dann um Punkte. Bochum hat das Spiel am Wochenende mit 2:1 gewinnen können, doch ich will nicht über das Spiel schreiben, sondern um das Drumherum.
Einlasskontrolle und abgesperrte Bereiche
Wir waren vor Ort, um das Spiel zu sehen und wahrscheinlich wären wir bei jedem Gegner an dem Tag mal eben nach Duisburg gereist, um endlich wieder Fußball zu gucken. Bei dem schönen Wetter, kostenlosem Eintritt und die Aussicht auf Bier und Stadionwurst nicht die schlechteste Idee seinen Samstag zu verbringen. Wir machten uns auf den Weg in den Gästebereich, weil ich mit zwei Fans des VfL Bochums unterwegs war. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass es in diesem Bereich nur alkoholfreies Bier gab, so dass wir uns dort schnell wieder verabschiedeten. Auf dem Weg in den Block für die Familien versperrte uns ein Ordner den Weg und fragte: „Sind Sie Bochumer?“ Diese Frage konnte ich mit gutem Gewissen mit „Nein, wir wollen nur Fußball schauen.“ beantworten und schon befanden wir uns in dem anfangs ruhigen Block, in dem Bochumer und Duisburger saßen. Familien mit Kindern saßen vergnügt in dem Block. Alles gut und friedlich bis hierhin.
Ultras im Familienblock
Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit machten sich einige Ultras aus Duisburg auf den Weg in unseren Block. Wir waren alle neutral gekleidet, tranken unsere Bierchen und beobachteten das lächerliche Spektakel der Halbstarken. Irgendwann standen die Duisburger auf und machten obszöne Gesten in Richtung der Bochumer und skandierten das beliebte Wort eines jeden Fußballidiotens „Hurensohn“. Die ersten Familien verließen empört den Block und beschwerten sich lauthals bei den Ordnern. Dann erhob sich ein Bochumer aus der Kurve und pfiff einige Duisburger an und erinnerte die Ultras vergebens an die Familien. In der Halbzeit betraten Fanbetreuer und Polizei den Block und begleiteten die Ultras aus dem Block, denn da kamen immer mehr nach. Die Nähe zu der Kurve mit den Bochumer war zu verlockend, um ihre Schlachtrufe zu singen. Bei den meisten war das Gefühl der Sicherheit, welche sie zu einigen Rufen veranlasste. Sowas würden die meisten Schwachköppe nicht machen, wenn es keinen Zaun zwischen den Fanlagern geben würde.
Eskalation und Stadionverbote
In der zweiten Halbzeit war es ein Bochumer, der erneut die Ultras zurechtstutzte und dabei fielen auch ein paar böse Worte. Dies schaukelte sich so hoch, so dass einige Duisburger die Treppen hinauf kamen. Sofort betrat erneut die Polizei den Block und begleitete dieses Mal die Fans direkt aus dem Stadion. Es wurden definitiv Schläge angedroht und vielleicht wäre aus der ganzen Schubserei auch noch eine Schlägerei geworden. Ich kann nur hoffen, dass diese Idioten (egal von welchem Verein) wirklich ein Stadionverbot bekommen. Wer möchte nicht das Ende seiner Saison im Stadion dadurch erleben, dass er an einem Familientag, bei einem belanglosen Spiel, bestraft wird.
Ich werde diese Getue in einem Fußballstadion nie verstehen. Es ist so ein toller Sport und wir sind doch alle froh, dass wirklich jeder Verein seine Fans mitbringt. Feiern, Singen, Bierchen und Fußball sind die Gründe für meine Stadionbesuche. Ein Familienfest muss doch auch möglich sein, wenn Fans von zwei Vereinen vor Ort sind. Die witzigsten Erlebnisse im Stadien hatte ich immer mit den Fans der Gastmannschaft, egal ob aus dem Ausland oder aus anderen Ecken von Deutschland.
Naja, ich wollte es einfach mal wieder niederschreiben und wünsche allen Fans einen erfolgreichen Saisonstart. Dies wird in der ersten und zweiten Bundesliga eine Saison mit vielen Höhepunkten, da bin ich mir sehr sicher.