Heute um 15 Uhr ist es soweit. Nach Steffi Graf kann Sabine Lisicki endlich mal wieder die Wimbledon-Trophäe mit nach Deutschland bringen. Spannende Matches und eine lockere sympathische junge deutsche Tennisspielerin machten das Turnier aus. Sabini Lisicki kann Tennis-Geschichte schreiben und sich schon in jungen Jahren in die deutschen Sportler einreihen, die man nie vergessen wird.
Doch leider steht das eigentliche Spiel und der mögliche Triumph der Sportlerin seit Tagen im Hintergrund. Der Streit über die Exklusivübertragung auf SKY steht klar in den Schlagzeilen. Doch der Fall ist eigentlic ganz einfach. Seit Jahren kämpft das Tennis um Einschaltquoten und irgendwann wurde es ARD und ZDF zu teuer, so dass SKY das Risiko auf sich nahm und die Rechte an Wimbledon erwarb. Somit konnte der Pay-TV-Sender sein Programm für Sportfans interessanter und exklusiver gestalten. Die letzten Jahre war Wimbledon für Deutschland uninteressant, doch ein Finale will jeder plötzlich sehen.
SKY hätte das Angebot über 600.000 € niemals der ARD machen dürfen, denn die Kunden von SKY wären erbost darüber gewesen, wenn Sie nicht etwas von dem Kuchen abbekommen hätten. Der SKY-Kunde zahlt viel Geld für das SKY-Paket und hat damit ein Recht auf Exklusivität. Vertraut man dem Programm, so darf sich der Kunde über die exklusive Übertragung eines Finals im Tennis mit deutscher Beteiligung freuen. Er hat die Fernbedienung und die Bedingungen seinen Freunden und Nicht-SKY-Kunden dieses Programm zu bieten, denn SKY ist auch ein Prestige-Objekt unter Sportfreunden
Doch neben dem Befinden der Privatkunden hängt noch viel mehr an der Exklusivität des Spiels am heutigen Nachmittag!
SKY-Sportsbars und Gaststätten zahlen viel Geld für ihr SKY-Angebot und haben heute die Möglichkeit neben dem Spielbetrieb der Fußball-Bundesliga in diesem Sommer Profit mit dem SKY-Abonnement zu machen. Die Gaststätten und Kneipen werden gut gefüllt sein. Das Wetter lässt auch das Rudelgucken unter freiem Himmel zu. Wie unfair wäre es, wenn SKY die Rechte an die ARD verkauft und somit dieses Sommer-Geschäft zerstört hätte? Als Gastronom würde ich meinen Vertrag sofort kündigen und die Welle gegen SKY wäre wesentlich gefährlicher als die GEZ-Zahler, die sich alle aufregen.
Nach Wimbledon kann neu verhandelt werden, doch dieses Turnier ist dieses Jahr in den Händen von SKY. Das Ziel waren neue Kunden und die verprellen nur weil eine Deutsche im Finale ist?
Kurz um das Angebot von SKY an die ARD war schon fraglich, da hätte man noch konsequenter sein können. Dieser Vorwurf ist unter Vorbehalt, denn vielleicht hätten die Kunden etwas von dem Geld in irgendeiner Form zurückerhalten, wobei ein solches Turnier nicht nur aus dem Finale besteht. Ich will meine spannenden Stunden in den Vorrunden nicht missen und bin glücklicher SKY-Kunde.