Es war eine traurige Nachricht, aber es wird keinen Nachfolger des legendären Managerspiels von EA mehr geben. Ich habe dieses Spiel geliebt und gerade während meiner Zeit bei der Bundeswehr hatte ich auch die Zeit diesen zu spielen.
Fußballmanager im Multiplay
Komische Überschrift, denn es war kein klassisches Multiplay, sondern eine Variante die unsere Leistungen vergleichen konnte. Wir starteten alle unter den gleichen Bedingungen mit einem eigenen Verein und haben das Ziel ausgegeben am schnellsten in die erste Liga aufzusteigen. Dabei galt natürlich nicht die reale Zeit, sondern das Datum in dem Spiel. Es war nicht so als wenn wir alle still nebeneinander gesessen haben, sondern wir haben uns angestrengt unterhalten, uns über die jeweiligen Transfers unterhalten und so erst gemerkt wie genial dieser Manager eigentlich ist. Wenn jemand einen großartigen Neuzugang hatte, der konstant überdurchschnittliche Leistungen brachte, dann musste sich das nicht zwingend wiederholen.
Bei spannenden Spielen saßen wir alle vor dem gleichen Monitor und fieberten gespannt mit , während im Hintergrund die echten Spiele auf dem Fernseher liefen.
Das seltene 6-Sterne-Talent
Damals hatte ich das Glück ein seltenes Mega-Talent in meinen Reihen zu haben. Ein 6-Sterne-Talent. Aus der eigenen Jugend kam dieses Talent , ganz ohne den Bau einer Kirche, und ich formte ihn von Beginn an. Er bekam einen Mentor , er bekam Privatunterricht, Gespräche mit dem Manager und weitere Schmeicheleinheiten. Am Tag seines 16. Geburtstages , den ich mir in einer Notiz gespeichert hatte, bekam er einen Profivertrag. Durch die niedrige Liga konnte er direkt Spielminuten sammeln und schlug als offensiver Mittelfeldspieler und Spielmacher direkt ein. Er war verantwortlich für die Aufstieg in die 1. Bundesliga und war mit 18 bereits als Spieler in der dritten Liga ein Nationalspieler für Deutschland. Sein Marktwert war so hoch, dass meine Finanzen nicht ausreichten ihn zu halten, da ein ganzes Team aufgebaut werden musste. Die schnellen Aufstiege waren nicht mit viel Geld verbunden, doch den Gewinn des DFB-Pokals als Team aus der zweiten Liga, brachte etwas Geld in den Verein. Jedoch musste Qualität her und ein 10er macht noch keine Mannschaft. So kam es zu einem lukrativen Transfer zum FC Barcelona und ich konnte auf Einkaufstour gehen.
Währenddessen gewann mein Kumpel mit der Mannschaft keinen Blumentopf und steckte in Liga 2 fest, aber gewann mit einer Nationalmannschaft, nicht Deutschland, die Weltmeisterschaft. Die Prämie für den Trainer wurde in die Mannschaft gesteckt und das Projekt 1. Bundesliga kam wieder in Fahrt.
Ständig verglichen wir unsere Statistiken als Trainer. Siegquote, teuerster Spieler, teuerster Transfer und Auszeichnungen wie Trainer des Monats oder Trainer des Jahres. Mit einem Freund außerhalb der Bundeswehr tauschte ich auch das Trailer-Tagebuch über Emails aus. Eine verrückte und besessene Zeit.
Das Ende des Spiels von EA
Kurz vor Ende des Spiels versuchte EA die Fans mit einem echten Multiplayer-Modus zu begeistern, doch dieses komplexe Spiel war schwierig in solch einen Spielmodus zu verpacken. Mir hat es keinen großen Spaß gemacht. Die Nächte allein vor dem Computer in der eigenen Fußballwelt wurden auch immer langweiliger und vor allem uninteressanter.
Die vielen Managerspiele im Social Media oder als App für wenige Euros machen solch ein Spiel für viele uninteressant. Wäre nicht so, als wenn EA nicht auch dort mitmischen würde, aber das Ende dieser Simulation ist endgültig. Aber es waren spannende Stunden mit einem wirklich grandiosen Spiel. Viele Kritiken und Beschwerden habe ich nie nachvollziehen können, weil sich diese Fehler nie bei mir meldeten.