Es hätten die 12 Punkte-Festwochen werden können, doch es wurden die 0 Punkte-Katastrophenwochen des VfL Bochum. Zudem ging auch die Kür im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt in die Hose. Mit Sandhausen, Aalen, Ingolstadt und Aue warteten 4 potentielle Abstiegskandidaten auf die Bochumer. Realistisch gesehen, hätte man 6-7 Punkte definitiv einplanen können. Dass es am Ende derer 0 sind, dürfte wohl auch die ärgsten Skeptiker überrascht haben. Dabei ist besonders das Wie erschütternd. Kaum spielerische Akzente, wenig Kampfgeist, desaströse Defensivarbeit gepaart mit spielerisch und qualitativ mangelhaft wirkendem Fußball. War man nach dem Auswärtssieg in Fürth schon voller Hoffnung, so befindet man sich nun wieder mitten im Abstiegskampf. Eine Situation, die man diese Saison gerne vermieden hätte.
Mangelte es im Spiel gegen Aalen vor allem an der fehlenden Chancenverwertung, so wurden insbesondere in den Partien gegen Sandhausen und Ingolstadt erst kaum Chancen kreiert. In Sandhausen hätte man mit ein bisschen mehr Abgezocktheit einen Punkt mitnehmen müssen, gegen Aalen muss man definitiv gewinnen, gegen Ingolstadt hat man nicht in die Partie gefunden und gegen Aue waren 116 Sekunden, in einer bis dahin souverän geführten Partie, entscheidend. Aber liegt es an der fehlenden Qualität, an der fehlenden Einstellung? Diese Frage ist schwer zu beantworten. Jedoch wirkt die Mannschaft sehr unsicher. Das Selbstvertrauen ist ihr komplett abhandengekommen. Es ist nach einem Rückschlag kein Aufbäumen zu erkennen. Merkmale, die für eine Mannschaft, die von Peter Neururer trainiert wird, sehr ungewöhnlich sind. Bei ausbleibenden Ergebnissen haben die Methoden des Motivators eine sehr kurze Halbwertszeit, sind vielleicht schon gänzlich abgenutzt.
Die letzten Spiele erinnern doch stark an die vergangene Spielzeit. Dort wurde nach der 0:3-Niederlage, gegen eben diese Auer, die Reißleine gezogen und Peter Neururer ersetzte Karsten Neitzel. Erfolgreich. Doch wer sollte den zuletzt erfolglosen und ratlos wirkenden Trainer ersetzen können? Sportvorstand Christian Hochstätter sprach Neururer jüngst seine Rückendeckung aus. Sollte die Krise jedoch weiter anhalten, ist die Frage, wie lange noch?