Ist Kampfsport gefährlicher als Fußball?

Viele kennen das Szenario. Das übliche Aufwärmen vor dem Training. Laufen, dehnen ein paar Übungen. Dann geht`s los! Doch einmal nicht richtig aufgetreten oder irgendwie Abgelenkt und schon macht es Knacks. Verletzungen sind Bestandteil einer jeden Sportart. Doch die Frage die sich vielen nach einer schwerwiegenden Verletzung stellt ist: Wie geht’s weiter? Und sind andere Sportarten genauso gefährlich?

Eine der gefährlichsten Kontaktsportarten ist das Boxen. Bei der Ausübung des „Fechten mit der Faust“ sind schon viele Profisportler schwer verletzt worden oder sogar umgekommen. Die fünf meisten Verletzungen sind hierbei:

  • Nasenbeinbruch: Bei einem geraden Hieb voll auf den Kopf bricht die Knöcherne Scheidewand des Riechorgans wie ein weicher Keks. Diese Verletzung gehört genauso zum Boxen wie die Handschuhe oder der Boxring. Daher lassen sich viele Profiboxer ihre Nase erst nach ihrem Karierende von einem Chirurgen wieder richten.
  • Augenbrauenriss (Cut): Ebenfalls eine häufig vorkommende Verletzung, die an und für sich nicht besonders gravierend ist. Das Problem besteht aber darin, dass bei dieser Art von Platzwunde viel Blut in das Auge fließt und der Boxer mehr oder weniger auf einem Auge blind wird. Dies führt häufig zu einem vorzeitigen Abbruch des Kampfes.
  • Ausgekugelte Schulter: Normalerweise ist die menschliche Schulter extrem stabil, in Verbindung mit enormer Beweglichkeit. Doch versucht  ein Boxer sich beim zu Bodengehen, auf seinem Abgewinkelten und nach außen gedrehten Arm abzustützen, ist es vorbei. Der Oberarmkopf rutscht mit einem Stoß in die Achselhöhle. Nun darf auf keinen Fall versucht werden, nach dem Motto „selbst ist der Mann“, die Schulter wieder selbst einzurenken. Meistens werden dadurch unnötig Sehnen und Bänder geschädigt oder zerrissen.
  • Bruch des Mittelhandknochens: Ein durchschnittlich trainierter Boxer trifft bei einem guten Schlag mit rund 300 kg den Körper seines Gegners. Bei dieser Zahl kann man sich gut vorstellen wie schnell ein Mittelhandknochen zerbricht. Davon merkt der Boxer, Adrenalin sei Dank, erst nach dem Kampf etwas. Dann heißt es erst mal zwei Monate Trainingspause.

Zu schweren Gehirnerschütterungen oder sogar Blutungen kommt es beim Boxen glücklicherweise relativ selten. Meistens trägt dann aber auch der Ringrichter eine Mitschuld, weil er den Kampf nicht Vorzeitig abgebrochen hat.

Fußball oder Raufball? Auch bei dieser Sportart gibt es viele Verletzungen

Beim Fußball geht es nicht gerade zimperlich zu. Der Schiedsrichter braucht nur kurz abgelenkt zu sein und schon wird geschlagen und nachgetreten. Die meisten Verletzungen hängen aber doch mit der hohen Belastung zusammen, denen vor allem die Beine eines Spielers ausgesetzt sind:

  • Knöchelverletzungen: Der Knöchel ist eine Exponierte stelle für Verletzungen. Die schwere Stauchungen des Knöchels fordert eine Ruhigstellung des Gelenks mithilfe eines Gips oder Stützschuhs. Je nach Verletzungsgrad muss der Knöchel mehrere Wochen ruhigstellt werden.
  • Verletzungen des Kniegelenks: Das sind mitunter schwerwiegendsten Verletzungen und bedeuteten früher oftmals das Ende einer Spielerkariere. Inzwischen ist die Medizin weiter und hat bei Kreuzbandrissen bzw. Verletzungen des Meniskus eine breite Palette von Behandlungsmöglichkeiten. Erschreckend ist aber immer noch wie langwierig die Verletzungen sind. So kann sich ein Riss des vorderen Kreuzbandes schnell über ein dreiviertel Jahr ziehen bis das Kniegelenk wieder voll Belastungsfähig ist.
  • Verletzung der Oberschenkelmuskulatur: Hier sind Muskelfaserrisse häufig. Werden diese korrekt behandelt (PECH Prinzip: P= Pause, E= Eis, C= Compressionsbandage, H= Hochlagern) heilen diese Verletzungen aber selbstständig.

Verletzungen im Vereinssport

Bildquelle: Sportbeiuns.de

Beim Fußball kommt es eher selten zu Lebensgefährlichen Verletzungen, auch wenn hier häufig Kopfverletzungen infolge von Kopfballduellen auftreten sind diese meistens nicht schwerwiegend.

Fazit

Egal bei welcher Sportart, es besteht ein gewisses Verletzungsrisiko. Bei Kampfsportarten ist dieses genauso hoch wie beim Einfachen Fußballspielen. In beiden Fällen gilt: Hält man sich an die Regeln und ist ausreichend Trainiert sinkt das Verletzungsrisiko enorm.

 

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