Und die Erde dreht sich weiter!
Es gibt Dinge, die müssen nicht sein, es gibt Dinge, die dürfen nicht sein und es gibt Rot Weiss Essen.
Was momentan bei uns auf dem Spielfeld passiert, das müsste nicht sein. Doch mal ganz abgesehen von der spielerischen unterirdischen Leistung und nicht zu vergessen, die nicht vorhandene kämpferische Einstellung gibt es Dinge, die nicht sein dürfen und das ist die Einstellung einiger sogenannter „Fans“.
Wer war am Schlechtesten?
Ja, ich verstehe, dass man angepisst ist, wenn man eine super ausgebildete Mannschaft auf dem Rasen stehen hat, welche noch vor vier Wochen die Tabelle anführte und man sich nun fragen muss, was eigentlich aus diesem so erfolgreichen Team geworden ist. Denn zum Beispiel gegen Kray konnte ich nicht einen einzelnen Spieler ausmachen, der besonders schlecht gespielt hat oder besonders wenig gefightet hat. Was jetzt aber nicht daran liegt, dass alles Eitel-Sonnenschein war oder ich die schäumende Stauder-Brille nicht abnehmen konnte. Nein, der Grund weshalb ich keinen das Prädikat „besonders schlecht“ aussprechen kann ist einzig und alleine, weil die ganze Mannschaft einen schlaffen, verpeilten und in keinster Weise kämpferischen Eindruck auf mich gemacht hat.
In diesen Zeiten ist es schwer, mit Freude an die Hafenstraße zu kommen. Aber das haben wir trotzdem Jahr um Jahr gemacht, egal in welcher Liga, egal wie aussichtslos die Situation auch war.
Aber was ich am Freitagabend mit erschrecken feststellen musste, war nicht die schlechte Mannschaftsleistung, nein, es war das absolute Fehlverhalten von irgendwelchen Idioten, die sich auch noch als Fans titulieren und dann am Ende nichts Besseres zu tun haben, als Gegenstände auf das Spielfeld in die Richtung der eigenen Mannschaft zu werfen.
Da kann ich auch den Sven Kreyer verstehen, der zum Ende hin sich wohl auch gedacht hat, so, jetzt reicht es wir gehen. Denn eines sei einmal gesagt konstruktive Kritik ist eine Sache, die ist angebracht. Das ist zielführend und jeder fühlt sich ernst genommen, sein es nun die Fans auf den Rängen oder die Spieler auf dem Feld. Denn nur wenn der Gegenüber erklären kann, weshalb er aus seiner Sicht nicht das Abrufen konnte, was er wollte oder halt auch, weshalb die alte West nur noch pfeift entsteht ein Dialog, aus dem der ganze Verein gestärkt hervor gehen kann.
Zusammenhalt – Jetzt!
Die Ultras hatten quasi zur gleichen Zeit in der Hinrunde zur Aussprache geladen. Und siehe da, es lief wieder. Das ist jetzt auch schon lange her und wir hatten uns schon an den ersten Tabellenplatz gewöhnt und wollten den auch nicht mehr abgeben. Jetzt ist aber alles anders gekommen und wir stehen wieder, wie auch in der Hinrunde, mit einer mickrigen Ausbeute aus den ersten Spielen da. Ok, der Unterschied zur Hinrunde ist, das wir die Spiele jetzt verloren haben, anstatt uns mit einem Unentschieden begnügen zu können. Auch die Rufe nach einem neuen Trainer hatten wir schon in der Hinrunde und danach standen wir plötzlich auf dem ersten Tabellenplatz, mit derselben Mannschaft und demselben Trainer. Aus diesem Grund finde ich diese ganze Diskussion einfach nicht angebracht.
Ja, wir wollen endlich raus aus dieser Schweineliga. Aber jetzt einmal Hand aufs Herz, wer hätte denn vor der Saison auch nur einen Euro darauf gewettet, dass wir Herbstmeister werden? Richtig, wahrscheinlich niemand. Und nun sollen wir mit einer komplett neu formierten Mannschaft direkt das schaffen, was die Vicky aus Köln seit vier Jahren probiert und woran auch die Jungs vom Autobahnkreuz immer wieder gescheitert sind? Das finde ich ziemlich vermessen. Ja, wir haben ein riesiges Potenzial in der Mannschaft, das ist richtig. Ich bin mir auch sicher, dass wir die Liga bald verlassen werden. Aber man muss aber auch den Leuten die Zeit geben, die sie brauchen.
Das Wichtigste denke ich, ist einfach das Vertrauen, welches wir der Mannschaft weiter entgegen bringen sollten. Denn wir wissen alle, was sie kann und zu welchen wunderbaren Spielen sie in der Lage ist. Jedoch funktioniert das nur mit gegenseitigen Respekt und Vertrauen in die Stärke eines jeden Einzelnen, sowohl auf den Rängen als auch auf dem Spielfeld. Wenn wir wieder an diesem Punkt kommen sollten, verspreche ich euch, wird es auch wieder bergauf bei uns an der Hafenstraße gehen und selbst die Leute, die mit Feuerzeugen und Bechern auf die Mannschaft warfen, werden wieder jubeln und „ihrer Mannschaft“ die ewige Treue schwören.
Ich glaube nicht, dass es in der jetzigen Form zu einer Aussprache kommen wird. Aus diesem Grund müssen wir jetzt erst recht zusammenstehen und unser Team anfeuern, wo es nur geht. Der Knoten wird platzen, das weiß ich. Und weshalb sollte das nicht schon am kommenden Samstag bei der Reserve von Borussia Mönchengladbach sein? Natürlich sieht es jetzt nicht allzu toll für uns aus und auch auf dem Papier sind wir nur der Außenseiter.
Ja und?! Was haben wir denn zu verlieren?
In unserer momentanen Situation kann uns doch eigentlich nichts Besseres passieren. Wir haben alle Erwartungen enttäuscht, das ist zumindest für den Start der Rückrunde richtig. Also können wir am Samstag befreit aufspielen. Denn das Einzige, was sich jetzt einige „Fußballexperten“ fragen ist doch nur noch, wie hoch wir unterliegen werden. Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Das hatte man doch auch von Kray am Freitag erwartet, aber die spielten ihr Ding und gewannen. Und genauso sollten wir das Spiel auch angehen, gemäß dem Motto:
„Wir haben keine Chance, also lasst uns diese nutzen!“
In diesem Sinne, NUR DER RWE!
Euer Timo